WAS HILFT GEGEN MUSKELKATER?

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Wir kennen es alle. Es brennt und zieht im Bizeps, in den Oberschenkeln oder im Bauch. Die Muskeln sind hart und empfindlich gegenüber Druck. Dieser Schmerz in den Muskeln nach einem harten Training oder neuen, ungewohnten Übungen. Ganz klar: Diagnose Muskelkater! Obwohl ihn schon jeder von uns hatte, wissen wir trotzdem nicht so richtig, was es damit genau auf sich hat. Was passiert mit den Muskeln und vor allem: Was hilft gegen Muskelkater? Gibt es vielleicht sogar vorbeugende Maßnahmen? Wir klären die 6 häufigsten Fragen.

1. WAS IST MUSKELKATER?

Bei Untrainierten ist die intramuskuläre Koordination noch nicht gut ausgebaut, weshalb Muskelkater häufig bei schlecht trainierten Muskelpartien oder neuen, ungewohnten Übungen auftritt. Ungewohnt könnte für einen Untrainierten heißen, wenn er z. B. nach längerer Pause wieder anfängt Sport zu treiben. Für einen Leistungssportler, wenn er neue Übungen ausprobiert oder vor einem Wettkampf äußerst hohe Gewichte stemmt. Die Muskelfasern sind dann besonders hohen Spannungsspitzen ausgesetzt, da der Kontraktionsbeginn in den verschiedenen Muskelfasern noch nicht perfekt synchronisiert ist.

Noch vor einigen Jahren war man der Ansicht, Muskelkater entstehe durch eine Übersäuerung der Muskeln mit Milchsäure (Laktat) bei anaerober Muskelarbeit. Mittlerweile ist dieses „Gerücht“ von Sportwissenschaftlern widerlegt. Muskelkater kommt einfach gesagt von zu starker Belastung, die unser Körper nicht gewohnt ist. Durch die Beanspruchung kommt es zu feinsten Mikrorissen - das tut weh.

Take-Home-Message 1: Muskelkater ist der Schmerz, der durch feinste Mikrorisse in deinem Muskeln  aufgrund von starker Belastung entsteht.

2. WIE LANGE DAUERT MUSKELKATER?

Unsere Muskeln bestehen aus vielen Muskelfasern. Durch starke muskuläre Anstrengung, wie z. B. hartes Training oder auch abrupte Abbremsbewegungen, entstehen in den Muskelfasern winzig kleine Risse, sogenannte Mikrorupturen. Parallel werden Entzündungsstoffe freigesetzt und Flüssigkeit kann durch die kleinen Risse ins Gewebe fließen. Durch die Ansammlung der Flüssigkeit im Gewebe schwellen die Muskelfasern an und dehnen sich. Diesen Dehnungsschmerz empfinden wir als Muskelkater, der bis zu sieben Tage andauern kann. Meist klingt er nach 2-3 Tagen wieder langsam ab.

Take-Home-Message 2: Je nach Belastung kann Muskelkater bis zu sieben Tage andauern. 

3. IST MUSKELKATER SCHÄDLICH?

Ein ausgereifter Muskelkater kann schon ein paar Tage anhalten. Aber keine Sorge, Muskelkater ist weder schädlich, noch ungesund. Die Muskelfasern können sich wieder vollständig regenerieren und es bleiben keine Folgeschäden. Gefährlich kann ein Muskelkater nur dann werden, wenn die Muskelfasern nicht genügend Zeit für Erholung bekommen. 

Drei Tage solltest du deinen Muskeln Ruhe gönnen, damit sich die Mikrorisse regenerieren können. Andernfalls wird der Heilungsprozess verlängert und du riskierst durch zu frühes Training einen Muskelfaserriss.

Laut Sportmedizinern kann Muskelkater nicht medikamentös behandelt werden. In der Regel verschwindet der Schmerz nach einigen Tagen von alleine. Trotzdem gibt es einige Mittel und Methoden, mit denen du den Heilungsprozess unterstützen kannst.

Take-Home-Message 3: Nein. Muskelkater ist nicht schädlich. Du musst deinem Körper dennoch ausreichend Regeneration bieten.

4. TRAINIEREN MIT MUSKELKATER?

Deine Muskeln brauchen in erster Linie Zeit, um sich zu erholen. Sportmediziner empfehlen, drei bis fünf Tage mit dem Training auszusetzen. Leichte Lockerungsübungen oder Schwimmen fördern die Durchblutung und helfen bei der Regeneration. Hart trainieren mit Muskelkater ist keine gute Idee, die bereits geschädigte Muskulatur wird dadurch nur weiter beschädigt.

Viele Sportler setzen zudem auf eine Wärmebehandlung, die die Muskeln entspannt. Ob es nun ein kurzer Saunagang direkt nach dem Training ist, eine heiße Dusche oder ein wohltuendes Bad mit ätherischen Ölen, bleibt dir überlassen. Weil Muskelkater häufig auch mit Muskelkrämpfen verbunden ist, ist die Einnahme eines Magnesium-Präparats durchaus sinnvoll. Eine Massage kann den Muskelkater-Schmerz übrigens verstärken, weil sie die ohnehin schon geschundenen Muskelfasern noch weiter reizt! Eine weitere Methode ist das Splittraining. Währen du zuvor beanspruchte Partien ruhen lässt, kannst du andere wiederum trainieren.

Take-Home-Message 4: Trainieren beanspruchte Muskelpartien nie, bevor die Regeneration vollendet ist, sonst beschädigst du sie nur noch mehr. Wer die Finger dennoch nicht vom Gym lassen kann, setzt einfach auf Splittraining.

5. KANN DIE ERNÄHRUNG BEI MUSKELKATER HELFEN?

Muskeln, die viel beansprucht werden, haben einen höheren Bedarf an Mineralstoffen, wie man sie zum Beispiel in speziellen Fitness-Drinks findet. Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium tragen zu einer normalen Muskelfunktion bei. Achte außerdem darauf, ausreichend zu trinken. Denn durch die körperliche Belastung verliert der Körper viel Flüssigkeit. Es gibt also keine Tricks, aber ein paar grundlegende Tipps gegen Muskelkater.

Take-Home-Message 5: Mit mineralstoffreicher Nahrung oder unseren Fitness-Drinks kannst du deine normale Muskelfunktion aufrecht erhalten.

6. GIBT ES WEITERE TIPPS GEGEN MUSKELKATER

Es gibt keine Wunderwaffe, um Muskelkater vorzubeugen. Trotzdem kannst du einige Tipps gegen Muskelkater berücksichtigen, um ihn im Vorfeld zu bändigen. So kannst du im Training den Muskel langsam an die Belastung heranführen, vor dem Training die Muskeln aufwärmen, lockern und die Belastung bei jedem Satz etwas steigern. Und nach dem Training die Muskulatur leicht dehnen. Aber Vorsicht, zu starkes Dehnen kann den Kater verschlimmern, weil der beanspruchte Muskel durch den Dehnreflex einer weiteren Kontraktion ausgesetzt wird.

Take-Home-Message 6: Aufwärmen, Lockern, die Belastung step by step steigern und leichtes Dehnen nach dem Workout sind gute Mittel, den Muskelkater so gering wie möglich zu halten.

FAZIT

Muskelkater ist die logische Folge von ungewohnter oder hoher Belastung des Körpers. Wer wieder mit dem Sport anfängt oder seine Intensität erhöht, hat nicht ohne Grund mit Schmerzen zutun. Aber keine Panik: die feinen Mikrorisse sind normal und nicht gefährlich. Gönne dir ausreichend Pausen und kurieren den Schmerz bis zum Ende aus. Setze auf Splittraining und ernähre dich mineralstoffreich. Um den Schmerz so gering wie möglich zu halten, kannst du es auch mit leichten Auf- und Abwärmübungen sowie der Steigerung der Intensität im Workout probieren.

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