Vegane Sportler benötigen genau so viel Energie und „Muskelmaterial“ wie Mischkost-Athleten mit denselben Zielen. Es gelten die Kennzahlen in der Nährstoffverteilung und vor allem dieselben Mindestmengen für den Muskelaufbau. Nicht mehr und nicht weniger.
Bei hochwertigen pflanzlichen Proteinen musst du dir keine Sorgen machen, dass sie dich nicht beim Aufbau und Erhalt von Muskelmasse unterstützen. Ein angenehmer Nebeneffekt von pflanzlichem Eiweiß ist, dass es natürlich absolut laktosefrei ist und so auch für Sportler mit einer Laktoseintoleranz geeignet ist. Sehr gute pflanzliche Eiweißquellen sind Hülsenfrüchte wie Bohnen, Soja oder Linsen und Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth oder Buchweizen.
Der größte Teil der täglichen Energiezufuhr sollte aber auch im veganen Sport durch Kohlenhydrate bestritten werden. Gerade bei hochintensiven aber kurzen Einheiten werden vor allem sie zur Energiegewinnung herangezogen. Vegane Sportler können ihre Glykogenspeicher mit Vollkorngetreide, Obst und Gemüse sehr gut füllen.
Vegane Ernährung liefert weniger Fett als eine fleischreiche, dazu sind pflanzliche Fette in der Regel gesünder als tierische. Wo ist der Haken?
Gibt es nicht. Nüsse und Avocados versorgen Sportler mit ausreichend Fett. Einen Aspekt gibt es jedoch, der für Veganer rund ums Fett wichtig ist: Omega-3-Fettsäuren! Die entfalten ihre wohlige Wirkung nur optimal, wenn sie im Verhältnis 5:1 zu Omega-3-Fettsäuren im Körper vorkommt. Viele Veganer nehmen jedoch so viele Omega-6-Fettsäuren durch ihre Ernährung zu sich, dass sie bei 15:1 oder mehr landen. Veganer sollten also mehr Omega-3-Fettsäuren verzehren, um das Verhältnis zu verbessern.
Gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Leinöl, Rapsöl und Walnussöl, Sonnenblumen- oder Distelöl enthalten dagegen besonders viele Omega-6-Fettsäuren und sollten von Veganern deshalb eher im Schrank stehen gelassen werden.
Take-Home-Message 1: In Sachen Proteine stehst du Nicht-Veganern in keinem Punkt nach. Achte auf ausreichend Kohlenhydrate und fettreiche Lebensmittel wie Nüsse, Avocados und gesunde Öle.